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1. Megatrend „Nationalismus“

»America First« war nur der offensichtliche Anfang. Doch aktuell gibt es weltweit Bewegungen, die man im Auge behalten sollte, um nationale Trends zu beobachten.

China drängt auf eine eigenständige Technologie-Industrie

US-Sanktionen zwangen eine Industrie nahezu in die Knie, die auf Komponenten aus Übersee angewiesen war. Peking hat verstanden, möchte das nie wieder zuzulassen und leitet erste Maßnahmen für die eigene Zukunft ein.

Die jüngsten Probleme von ZTE und Huawei haben eine kritische Schwäche in Chinas technischer Infrastruktur aufgedeckt: die absolute Abhängigkeit von Komponenten aus Übersee. Beide Unternehmen sind beim Bau von Smartphones und anderen Produkten auf Fremdkomponenten angewiesen – und beide litten enorm darunter, dass US-Sanktionen den Zugang zu wichtiger Hardware und Software blockierten.

Peking beabsichtigt unbedingt sicherzustellen, dass solche Abhängigkeiten nie wieder passieren. Die Selbstversorgung im Technologiesektor wird voraussichtlich ein Hauptziel des nächsten Fünfjahresplanes der Volksrepublik sein. Eine Blaupause, die die wirtschaftliche Entwicklung Chinas von 2021 bis 2025 vorantreiben soll. Die Regierung hat bereits ihre Absicht bekundet, die heimische Halbleiterindustrie mit voller Kraft anzukurbeln. Einheimische Chips stehen im Mittelpunkt von Smartphones und Elektroautos.

Doch leichter gesagt als getan. Die Förderung der Halbleiterindustrie erfordert mehr als nur Produktionskompetenz. Es erfordert Fachleute in der komplexen Kunst des Chipdesigns. Dies bedeutet auch eine immens hohe Investition in eine neue Generation an Talenten. Diese Art von Veränderung kann deshalb nicht über Nacht kommen. Ein vollkommen unabhängiges chinesisches Technologie-Ökosystem ist jedoch eine Frage des „Wann“ und nicht des „Ob“. Diese Verschiebung kann enorme Auswirkungen auf den Rest der Welt haben – aber auch Chancen für Europa bieten?

Afrikanische Tech-Start-ups profitieren vom landeseigenen Potenzial.

Das Jahr 2020 brachte bereits spannende Fusionen und Übernahmen in afrikanische Technologien zum Vorschein. Es sind bereits erste Zeichen, auf Technologie nicht nur von Afrikaner zu setzen, sondern vor allem für Afrikaner, da der Kontinent sehr starkes Entwicklungspotenzial aufweist!

International bleibt dies noch unter dem Radar vieler, aber dennoch gibt es bereits interessante Bewegungen: Im August tätigte WorldRemit die größte Investition, die jemals in ein afrikanisches Technologie-Start-up getätigt wurde: Das in London ansässige Unternehmen zahlte 500 Millionen US-Dollar für die Übernahme von Sendwave, einem Überweisungsunternehmen, mit dem Menschen in Europa und Nordamerika Geld in sieben afrikanische Länder und nach Bangladesch senden können.

Nur zwei Monate später zahlte „Stripe“ der US-amerikanische Zahlungsgigant, 200 Millionen US-Dollar für „Paystack“, ein nigerianisches Zahlungs-Verarbeitungsunternehmen, das als „Stripe of Africa“ ​​bezeichnet wurde. Mehr als jeder andere Deal, wurde der Paystack-Deal als Vorbild angesehen: ein wahrhaft afrikanisches Unternehmen, das von zwei jungen Menschen aus Lagos gegründet wurde.

Experten deuten weitere große Bewegungen an. Sie sehen einen strategischen ersten Schritt in die Investition afrikanischer Fintech Unternehmen. Damit auf dem Kontinent überhaupt digital bezahlt werden kann. Tech-Insider sind optimistisch, dass 2021 das Jahr für weitere Akquisitionen in afrikanische Start-ups sein könnte, vor allem um das Online-Kauf-Potenzial in Afrika zu nutzen.

Die afrikanische Innovations-Diaspora wird zur großen Zielgruppe

Salvador im brasilianischen Bundesstaat Bahia soll das erste globale Technologiezentrum für farbige Start-ups werden. Es könnte ein Modell für internationale „Black-Tech-Innovationen“ werden!

Die afrikanische Diaspora ist letztlich durchzogen von verschiedensten Kulturen, aber es gibt viele Gemeinsamkeiten: Viele Gründer farbiger Start-ups haben scheinbar Vergleich zu anderen Kulturen Schwierigkeiten, Finanzierungen sicherzustellen.

Eine aufstrebende Tech-Szene in Salvador, einer Stadt mit fast drei Millionen Einwohnern im brasilianischen Bundesstaat Bahia, ist bereit, dies zu ändern. Die Größe der farbigen Bevölkerung Brasiliens ist nach der Nigerias die zweitgrößte. In Salvador identifizieren sich mehr als 80 % der Einwohner als Farbige – Das Ziel, sich auf farbige Gründer zu konzentrieren, könnte natürlich eine Spaltung von Interessengruppen hervorrufen, macht aber auch Sinn, um die scheinbar unterfinanzierte Szene als Zielgruppe zu aktivieren.

Nach ersten aussichtsreichen Investitionsrunden für farbige Start-ups, ist es eine Frage der Zeit, bis afro-abstammende Gemeinschaften aus anderen lateinamerikanischen Ländern, der Karibik und auch aus Afrika nach Bahia migrieren.

Demokratisierung von „Deep Tech“

Seit Jahrzehnten sind die Technologieführer USA, Westeuropa und Japan. Aber auch China hat im „Innovationsranking“ stark aufgeholt und gehört zu den „Leadern“. Weitere Technologiegenerationen kommen aus allen Richtungen – Das deutet auf ein starkes Umdenken von eigenem Technologietransfer hin.

„Deep Tech“ – nennt man die grundlegenden Innovationen, die die Grundlage für zukünftige Technologiegenerationen bilden. Während die „Alten“ noch an der Spitze der Deep Tech Liste stehen, so verringert sich Jahr für Jahr die Kluft dahinter.

China führt die Verfolgergruppe an. Mit der Unterstützung großer Regierungsprogramme sind chinesische Unternehmen wie „Megvii“ und „Sensetime“ weltweit führend in spezifischen Anwendungen für künstliche Intelligenz wie Gesichts- und Spracherkennung. Technologiegiganten wie Alibaba, Huawei und Tencent investieren in Quantencomputer. China baut ein nationales Quantenkommunikationsnetz auf – nicht die USA, nicht Europa.

Indonesische Start-ups entwickeln biologisch abbaubare Materialien, um die Krise der Kunststoffverschmutzung vor Ort zu bewältigen. Thailändische Unternehmen wie mu Space Corp entwickeln Satelliten, die den Internetzugang in Flugzeugen und auf See ermöglichen…
Insgesamt haben diese Bewegungen großes Potenzial, die Dynamik unserer Weltwirtschaft grundlegend zu verändern. Die historisch gewachsene Ungleichheit gilt es zu brechen, während „wir“ an der Spitze sitzen.

Der Antrieb der „Entwicklungsländer“ sind nach wie vor die Vorbilder USA und Europa. Denn durch Deep-Tech Innovationen kann sich die Lebensqualität von Generationen und auch der gesamten Bevölkerung ändern. Das „Wir“ Gefühl wird dadurch in Ländern beschleunigt, um gemeinsam die Spitzenreiter einzuholen. Vielleicht auch zu jagen.


2. Megatrend „Access by Politics“

Clubhouse, TikTok, WhatsApp, 5G. Die Probleme von globaler Technologie wiederholt sich auffällig: Bald ist es scheinbar weniger wichtig, was eine Technologie bietet, sondern es ist wichtiger, woher sie stammt.

Der Kampf um 5G

5G könnte die Basis vieler kommender Produkte, wie selbstfahrender Autos sein, aber bevor diese Produkte die Straße erreichen, muss die Welt entscheiden, wer das System kontrollieren wird.

Ungeachtet dessen, was Mobilfunkanbieter in Werbebotschaften trommeln. 5G ist in den weltweit meisten Regionen nicht angekommen. Oftmals reden wir von Campus-Netzen. Auf dem Ländlichen wünscht man sich oftmals zunächst einmal flächendeckend 3G.

Da der neue Mobilfunkstandard verspricht, dass die Datengeschwindigkeit bis zu hundertmal schneller als sein Vorgänger 4G ist, um Down- und Uploads zu beschleunigen, muss zunächst geklärt werden, wer den Datenstrom kontrollieren wird und kann ohne das wir es merken.

Der chinesische Technologieriese Huawei ist derzeit das weltweit dominierende Unternehmen von 5G-Technologie. Die USA befürchten, dass dies ein nationales Sicherheitsrisiko darstellt. Sie haben einige ihrer Partner länderübergreifend erfolgreich unter Druck gesetzt, um Huawei zu boykottieren. Das zeitweise eskalierende Verhalten zwischen den beiden Nationen wird 2021 nicht verschwinden. Es könnte das globale Internet noch weiter in weitere separate, nicht verbundene Netze aufteilen.

Aber es geht nicht nur um die USA und China. Die Schweiz und Südkorea haben bereits einige der schnellsten 5G-Netze weltweit. Es ist jedoch noch unklar, wer die 5G-Revolution dominiert. Wer wird die nachfolgenden wirtschaftlichen Vorteile nutzen? In der Zwischenzeit wird sich der politische Machtkampf um die Herkunft von Technologie wahrscheinlich verschärfen.

Politisch motivierte APP Verbote nehmen weiter zu.

Länder haben sich lange Zeit auf die nationale Internet-Zensur konzentriert, um die Aufsicht und Ordnung über das „heimische“ Netz aufrechtzuerhalten. In letzter Zeit jedoch wurden durch Regierungen immer mehr internationale Apps blockiert. Oftmals aus Trotz.

Nachdem zum Beispiel an der Grenze zwischen Indien und China ein Konflikt eskaliert war, zensierte die indische Regierung kurzerhand Hunderte Apps chinesischer Entwickler. Unter ihnen war auch TikTok. Auch in Indien eine äußerst beliebte Social-Media-Plattform. An anderer Stelle wurden Apps von Wikipedia bis Tinder mit Verboten politischer Natur erlassen. Der Trend verspricht weitere Verbote – 2021 kann der Zugriff auf Apps sogar durch den eigenen Standort des Benutzers bestimmt werden.

Für Unternehmen, die ins Kreuzfeuer solcher Aktivitäten geraten sind, sind die Möglichkeiten begrenzt. Oftmals sind weiterhin nicht mal die Vorwürfe nachvollziehbar.
Dabei verlieren möglicherweise immer mehr Bürger digitale Orte für digitale Angebote und Aktivitäten. Dies forciert wiederum die nationale Entwicklung, um fehlende Angebote selbst zu entwickeln.


3. Megatrend „Pandemie“

Covid-19 hat die Welt verändert. Welche Auswirkungen werden uns auch nach der Pandemie weiter beschäftigen?

Fake News: Meinung vs. Zensur

Mit der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie kam und kommt es auch zu einer überwältigenden Menge an Fake News über das Virus: Eine Welt der „Meinungsdemie“ entsteht.

Social-Media-Plattformen und Regierungen bemühen sich redlich, die Fehlinformationen, um und mit Covid-19 einzudämmen. Aber es gibt auch Gesetzgeber, die das Chaos als Ausrede nutzen, um weitreichende Gesetze für soziale Medien und falsche Nachrichten zu verabschieden. Die Grenze dazwischen ist oftmals für das Volk nicht nachvollziehbar.

Laut dem »Internationalen Presse Institut« haben mindestens 17 Länder während der Pandemie Gesetze verabschiedet, die Fehlinformationen unter Strafe stellen. Es wird die Pressefreiheit dauerhaft einschränkt und es wird vereinfacht, gegen Online-Trolls strafrechtlich vorzugehen. In Ungarn, Russland oder auch Vietnam kann die Verbreitung von „fake News“ zu massiven Geldstrafen führen oder mit Gefängnis bestraft werden.

Covid-19 hat vielen Regierungen einen Vorwand gegeben, um die Befugnisse des Staates zur Zensur von Informationen zu erweitern. Wenn die Pandemie vorbei ist, werden die Spuren sichtbar. Die Meinungsäußerung wird kontrollierbar – zunächst einmal unabhängig von der Richtigkeit oder der Schwere der „Fakes“.
Wer am Ende der „Kontrolleur“ ist, ist bisher nicht geklärt.

E-Comerce wächst durch den Lockdown

Da Menschen während des Lockdown ihre Wohnungen und Häuser kaum verlassen konnten, Geschäfte schließen mussten, kauften sie sich in großen Mengen auf E-Commerce-Plattformen.

Auch wenn wir zu einer halbwegs gewohnten Normalität zurückkehren, wird eine ganz neue Klasse von Verbrauchern Online-Shopping verinnerlicht haben.
Bereits seit Jahren wächst der Einkauf über Online-Plattformen stetig. Die Pandemie hat diesen Trend in großen Ausmaßen verstärkt. In wenigen Monaten ist die Online-Branche in einem Tempo gewachsen, dessen normaler Verlauf sich weiter über die nächsten Jahre verteilt hätte, wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte. Zum Beispiel hat die chinesische Einkaufsplattform „Meituan“ einen Anstieg bei der Nachfrage nach Online-Lebensmittel um 400 % verbuchen können. Das 21-jährige Mercado Libre aus Argentinien, ein Hybrid aus Ebay und Amazon, wurde durch die Pandemie das wertvollste Unternehmen in ganz Lateinamerika – Es hat sogar die Öl- und Gasgiganten überholt. In Europa wurden während der Pandemie im Schnitt 50 % mehr Lebensmittel online gekauft. Und über 70 % wollen auch nach der Pandemie weiter Online-Lebensmittel einkaufen.

Ist dieser E-Commerce-Boom eine Blase? Wird diese nach der Pandemie platzen? Wahrscheinlich Nein! In China, wo sich die Covid-19-Beschränkungen aufgrund sinkender Infektionsraten bereits weitgehend gelockert haben, zeigt erste Tendenzen.
Im zweiten Quartal 2020 verzeichnete „Meituan“ ein Gewinnwachstum von 152 %. Analysten stellten fest, dass die Verlagerung vom Offline- zum Online-Einkauf weiter zunahm und zunimmt, selbst nach dem Lockdown.

Auch interessant: Die neue Einkaufsnormalität in Europa von PWC 

Kontaktverfolgung wird normal(er)

Nie zuvor haben wir gesehen, dass Regierungen so schnell und massenhaft personenbezogene Daten von Bürgern sammeln.
Während einige Regierungen selbst Apps zur Kontaktverfolgung entwickelten, arbeiteten andere Länder mit großen Technologieunternehmen zusammen.
Die Infrastruktur bleibt nach der Pandemie wohl bestehen.

Innerhalb der ersten zwei Wochen nach Roll-Out hat die indische Kontaktverfolgungs-App „Aarogya Setu“ 50 Millionen User gewonnen. Ein Meilenstein und schneller als Spitzenreiter „Pokémon Go“. Die meisten Kontaktverfolgungs-Apps verwenden Bluetooth-Bacons, die über die Nähe (Near field) der Smartphones anonyme Warnungen senden.

Chinas „Alipay Health Code“ verfolgt auch die persönlichen finanziellen Aktivitäten, um festzustellen, wer gegen die Richtlinien für die öffentliche Gesundheit verstößt.

Dutzende Länder auf der ganzen Welt verwenden die API von Google und Apple als Grundlage für die Rückverfolgung. Es bleibt abzuwarten, wie diese Länder die Informationssammlung nach der Pandemie reduzieren werden.

Education-Tech nimmt Fahrt auf.

Gekommen, um zu bleiben.
Die digitale Bildungstechnologiebranche wurde in Deutschland lange stiefmütterlich behandelt. Der Lockdown hat jedoch Entwicklungen und Einführungen auf dem gesamten Gebiet beschleunigt.
Auch wenn die Pandemie abgeschwächt ist und die Notwendigkeit des Home-Scooling nachgelassen hat, wird uns Education-Tech weiterhin begleiten.

Als sich im letzten Frühjahr das Gerangel entstand, Home-Schooling für Kinder zu arrangieren, wurde uns das Chaos bewusst: Deutschland hat ein Problem. Für Familien, die bereits digitalisiert, waren, war zumindest die Infrastruktur keine Rede. Aber Lehrer, die versuchen, die Lücke zwischen einem physischen Klassenzimmer und einem vollständigen Onlineschultag für die Schüler zu organisieren, stießen schnell an die Grenzen der digitalisierten Schul-Welt.

Für die Mehrheit der Kinder bedeutete dies jedoch Low-Tech-Lösungen: Zettel ausdrucken, die per E-Mail oder sogar per Fax gesendet wurden. Telefonate. WhatsApp Anweisungen. Präsenzunterricht in Turnhallen mit Maske und offenem Fenster.

Im Vorfeld war großflächig einfach keine Akzeptanz vorhanden. Aber jetzt und nach dem Ende der Pandemie wird die damit verbundenen Notwendigkeit von Fernunterricht klarer. Die Verbraucher haben Geschmack an der aufkeimenden Technologie bekommen. Eine indische Firma stellte an einem einzigen Tag bis zu 250 Fernlehrer ein, um die Nachfrage zu befriedigen. Dies könnte eine neue Klasse von „Tutor-Bots“ schaffen: Lehrer. Nun kommen wir einer Welt näher, die der Buchung eines Lehrers, wie das Füllen eines Einkaufskorbes ähnelt: on demand.

Stream on

Streaming kannten die meisten nur durch Netflix und Spotify. Aber auch das waren die Wenigsten. Erst mit dem Lockdown wurde gestreamt, bis das Netz auseinanderbrach. Egal, ob für den Konsum von Games, Videos oder Musik – auch im täglichen Business wurden plötzlich Millionen von Geschäftsreisen von Millionen von Streams ersetzt. Sogar Milliarden.

Das Umsatzvolumen von Netflix und Co. übertrifft den Markt für lineare Pay-TV-Kanäle nun deutlich und nähert sich immer mehr den Erlösen im deutschen Fernsehwerbemarkt an. Die Erlöse bei Netflix stiegen 2020 um 20 %, die Aktie um 60 %. Die Corona-Krise sorgte für eine Dynamik am gesamten Markt für kostenpflichtige Streamingdienste: 2021 ist mit einem weiteren Wachstum von 25 Prozent zu rechnen.
Nun sollen sogar Kinofilme auf den Plattformen laufen.

Auch Teams von Microsoft gehört zu den Gewinnern. Von Mitte März bis Ende Oktober kamen mehr als 70 Millionen Teams-Nutzer hinzu. Viele der Business-User sagen, dass sie auch in Zukunft keine Reisen mehr unternehmen möchten, da sich Online-Meetings effektiver gestalten lassen, und umweltschonender.


4. Megatrend „Gaming“

Gaming bewegt sich nach Osten

Im profitabelsten Gaming-Jahr aller Zeiten wurden 50 % des Branchenumsatzes in Asien erwirtschaftet. Der weltweit größte Videospiel-Publisher ist nicht Nintendo oder Sony: Es ist der Newcomer Tencent. Das chinesische Unternehmen hat Millionen in die Entwicklung von Handyspielen gesteckt. Da das asiatische Publikum mehr Zeit mit Konsolen und PCs verbringt als der Rest der Welt, hat sich diese Strategie ausgezahlt und Tencent konnte enorm wachsen: Globale Giganten wenden sich nun an Tencent, um ihre Konsolen- und PC-Spiele für Smartphones zu konvertieren. Activision Blizzard erteilte dem chinesischen Unternehmen die Lizenz zur Herstellung der mobilen Version von „Call of Duty“. Eines der erfolgreichsten aller Games.

Und nicht nur China spielt. Im Jahr 2020 entstanden Glücksspielunternehmen in Märkten, die zuvor bisher nicht gesehen wurden: In der Türkei entstand das erste „Einhorn“ des Landes: Peak Games. In diesem Jahr wurde es vom US-amerikanischen Sozial-Gaming-Riesen Zynga für 1,8 Milliarden US-Dollar gekauft.
Die Spielebranche wächst und dieses Wachstum wird von Märkten außerhalb der westlichen Welt angeführt. Allein in diesem Jahr wird in der Region Asien-Pazifik ein Umsatz von rund 80 Milliarden US-Dollar prognostiziert, die Hälfte des weltweiten Gesamtumsatzes. Und bis 2023 wird es im Nahen Osten und in Nordafrika mehr Spieler geben als in Europa.

Virtual und Augmented Reality-Gaming geht mit Apple „All in“.

„Auch wenn es bereits spannende VR-Spiele gibt, eine Vielzahl an VR-Brillen, wird das herkömmliche Spielen zunächst nicht aussterben. Die VR-Brillen werden noch zu sehr als Fremdkörper wahrgenommen, führen zu „Motion sickness“ und die oft aufwendige Verkabelung stört. Doch laut Insidern folgt noch 2021 die Apple VR-Brille und Anfang 2022 auch eine AR Brille – Apple Glass.

Laut Apple liegt die Zukunft des Smartphones in der virtuellen und erweiterten Realität.
Endziel ist eine leichte und komfortable AR Lösung.
Apple hat die größte AR Plattform der Welt, mit hunderten Millionen von AR fähigen Geräten sowie tausenden AR Apps im App-Store. Und weil Apple Hardware und Software von Grund auf für AR entwickelt wurden, gibt es laut Apple auch keine bessere Art, AR zu erleben. Wir sind gespannt auf die neuen Geräte. Schon oft hat Apple mit seiner Interpretation von Nutzungsangeboten zu einer Revolution des Marktes geführt.

Graustich Next konnte in den vergangenen Jahren hier erstaunliche Anwendungen entwickeln. Egal, ob im Consumerbereich, Projekte für die öffentliche Hand oder im Industrie (IOT) Kontext. Augmented Reality ist längst keine Spielerei mehr, sondern kann besser als viele andere Kanäle informieren und unterhalten. »Augmented Reality (AR) ist keine Frage ob, sondern eine Frage der Zeit« so Patrick Chevalier, über die aktuellen Entwicklungen dieser Technologie. »Smarte Geräte, die ohnehin jeder bei sich trägt, erlauben neuartige Möglichkeiten für Anwendungen im Bereich der AR. So können insbesondere virtuelle Informationen und digitale Objekte in reale Umgebungen integriert werden. In Kombination mit Kameras und Sensordaten, die Informationen über einen Standort liefern oder Bewegungen aufzeichnen, schafft Augmented Reality eine Schnittstelle zwischen der digitalen und der realen Welt.

Spiele ohne Echtzeit-Online-Funktion werden aussterben.

„Schon heute sind die erfolgreichsten Spiele ‚Echtzeitspiele‘. Multiplayer Games beherrschen den Markt. Das Abenteuer ist vorwiegend spannender, wenn man weiß, dass der Mitspieler keine KI ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Oftmals entstehen so neue Bekanntschaften, da man in Battle Royal Modus in Teams zusammengewürfelt wird und mit Menschen agiert, spricht und spielt, die man aus aller Herren Länder trifft.
Ein Where are you from“ eröffnet oftmals lustige Gespräche. „I had a girlfriend from Stuttgart“, erzählte mir mal ein Ägypter, nachdem er mich gefragt hatte, ob ich auch Mercedes wie er fahre.

Entweder umsonst, oder man kauft das Spiele online, und lädt die Kerninstallation auf sein Smartphone, PC, Tablet, Konsole oder Brille und startet. Das ist ein Prozess, der manchmal keine 2 Minuten dauert. Aufwendige Spiele etwas länger.
Updates werden ebenfalls online heruntergeladen. Geld wird hauptsächlich durch In-App-Käufen gemacht. Hier können sich Gamer „Modifications“ in Form von besseren Gegenständen, Kleidungen, Fahrzeugen etc. geleistet werden. Knapp 140 Milliarden Dollar wurden 2020 für Games weltweit ausgegeben. Zum Vergleich: Das chinesische Unternehmen Tencent, gegründet 1998, war im vierten Quartal 2019 führendes Unternehmen im Bereich Videospiele mit einem Umsatz von rund 5,2 Milliarden Dollar. Mit einem Gesamtumsatz von 48,5 Milliarden Dollar ist Tencent das größte Internetunternehmen der Volksrepublik China und gehört zu den wertvollsten Unternehmen weltweit. Die Gaming-Sparte wächst unaufhörlich, jährlich um ein Drittel. Tencent hat den Trend am Gaming stark im Portfolio seines Unternehmens ausgebaut. Die Zukunft? In China immer ein Glücksspiel!


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