Graustich-Mitarbeiter Frank Bollen Zwei Auszeichnungen erhielt beim Creative Conscience-Wettbewerb in London.
Film & Animation

Graustich-Mitarbeiter Frank Bollen gewinnt Londoner Awards für Filme

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Graustich-Mitarbeiter Frank Bollen beim Creative Conscience-Wettbewerb in London. Der Kurzfilm "15:29", den der Student der Mediengestaltung Bachelor of Arts an der DHBW Ravenburg gemeinsam mit seinen Kommilitonen Svenja Bettinger und Melina Sterzenbach realisierte, wurde von der Jury mit Gold ausgezeichnet. Bronze gab es für seine gemeinsam mit Julia Kwiatkowski und Markus Ederer erstellte Internetkampagne, die das Thema Schüchternheit und Introvertiertheit beleuchtet. 

Das Ziel des Creative Conscience-Wettbewerbs ist es, Kreative dazu zu animieren, ihre Talente für sozial wertvolle Projekte zu nutzen, wie zum Beispiel zu den Themen Nachhaltigkeit, Freiheit, soziales Miteinander und Wohlergehen. Beide Semesterarbeiten reichte Frank Bollen für die Kategorien Film & Fotografie ein. 

Der Kurzfilm "15:29" ist in Form eines Kammerspiels inszeniert. Alles dreht sich um das Thema Urteil und Vorurteil. Zu sehen sind eine ältere Frau und ein junger Mann mit offensichtlichem Migrationshintergrund, die an einer Bushaltestelle auf einer Bank sitzen. Der Betrachter wird zum Richter über die Geschehnisse und erwischt sich selbst dabei, die Frau zu verurteilen, ohne den Hintergrund ihrer Demenzerkrankung zu kennen. Die Alltagsszene der Bushaltestelle, die statische Kameraführung und die reduzierte visuelle Sprache schaffen einen Rahmen, der den Dialog zwischen den Personen hervorhebt und dem gesprochenen Wort eine große Bedeutung zukommen lässt.

Das zweite, mit Bronze ausgezeichnete Projekt, ist ein Clip für eine Internetkampagne. Im Fokus steht ein Chor als Metapher für eine funktionierende und harmonische Gesellschaft. Dieser Clip soll darauf aufmerksam machen, dass es für manche Personen in unserer tendenziell extrovertierten Gesellschaft schwierig ist, ihre Potenziale zu nutzen und auch der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Dass auch Introvertierte sinnvolle Qualitäten haben, stellt der Kampagnenclip heraus: Die Gesellschaft ist wie ein Chor, erst im Zusammenspiel aller kann sie funktionieren.

Der Kurzfilm "15:29" spricht eine eher intellektuelle und nachdenkliche Zielgruppe an. Der Film beinhaltet keine Action, sondern ist rein auf Dialog ausgelegt. Der Werbeclip "Sound of Silence" richtet sich an extrovertierte Menschen. Sie sollen ein Gewissen für ihr eigenes Handeln entwickeln, um dadurch wiederum den Introvertierten mehr Raum für ihre Entfaltung zu ermöglichen.

Beide Filme basieren auf einem gut geplanten Konzept und einer sorgfältigen Erarbeitung der Dialoge. In beiden Fällen sollen die prämierten Beiträge - ganz im Sinne der Philosophie des Wettbewerbs - zum Nachdenken und zur Beschäftigung mit aktuellen sozialen Themen anregen.

Frank Bollen beschreibt die Wirkung der Semesterarbeiten so: "Die Kraft der Filme liegt meiner Meinung nach in der Subtilität. Die Aussage wird nicht herausgeschrieen, sondern auf ruhigerem Wege vermittelt. Eine gewisse kognitive Auseinandersetzung des Betrachters mit den Inhalten der Clips wird vorausgesetzt. Wir wollen über die Gedanken das Herz berühren und dadurch etwas bewirken."

Beide Filme sind unter folgendem Link zu sehen:
https://www.creative-conscience.org.uk/winners/svenja-bettinger-frank-bollen-melina-sterzenbach/
https://www.creative-conscience.org.uk/winners/frank-bollen-julia-kwiatkowski-markus-ederer/